Oberösterreich

"Kein Personal" – nächster Traditions-Wirt vor dem Aus

Aufgrund Personalmangels hat ein Gastronom aus St. Martin im Mühlkreis nur mehr drei Tage in der Woche offen. "Die Lage hat sich zugespitzt".

Johannes Rausch
Wirt Heinrich Scheiblhofer (rechts) mit seiner Tochter Magdalena Nimmervoll.
Wirt Heinrich Scheiblhofer (rechts) mit seiner Tochter Magdalena Nimmervoll.
Privat

Der Gastronom aus Oberösterreich ist verzweifelt. "Wir finden einfach kein brauchbares Personal", sagt Wirt Heinrich Scheiblhofer, der in St. Martin im Mühlkreis (Bezirk Rohrbach) das Gasthaus "Tenne" betreibt, im Gespräch mit "Heute".

"Es ist derzeit schwierig, jemanden zu bekommen. Ich suche zum Beispiel schon seit fünf Jahren einen Lehrling, bis jetzt hat sich keiner gemeldet", so der Mühlviertler. Sein letzter Koch wurde ihm abgeworben.

"Mehr Wirte werden zusperren"

Gemeinsam mit seiner Frau und Tochter betreibt er das Gasthaus, früher hat auch noch seine Mutter beim Ausschenken geholfen. Jetzt sei das allerdings nicht mehr möglich.

"Zum Problem wird der Personalmangel vor allem dann, wenn es viele Reservierungen gibt". Mittlerweile hat er deshalb nur mehr an drei Tagen in der Woche geöffnet, nämlich von Freitag bis Sonntag.

Zumindest einen Küchengehilfen hat er erst kürzlich gefunden – einen Ukrainer. Allerdings gebe es dabei derzeit noch  "Probleme mit der Bürokratie".

Am 1. März tritt er seine Pension an, "mit Abschlägen". Sollte er seinen Betrieb demnächst endgültig schließen müssen, wäre es zumindest aus finanzieller Sicht nicht allzu tragisch: "Ich bin schuldenfrei, während andere beim Zusperren hochverschuldet sind."

"Ich rechne schon damit, dass mehr Wirte zusperren werden", berichtet der erfahrene Koch und Wirt.

Umsatzeinbußen

Die heimische Gastronomie ist schwer von den Teuerungen betroffen. So mussten viele Wirte ihre Preise erhöhen oder ihre Portionen verkleinern. Laut einer Umfrage in der Branche hat ein Drittel mit Umsatzeinbußen zu kämpfen.

Wie Anfang September bekannt wurde, muss auch das bekannte Innsbrucker Café Sacher schließen. Gründe dafür seien die schwierige Personalsuche sowie Ausbleiben der Touristen.

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